29. - 31. Oktober 2004

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für Kinder

kostenpflichtige Veranstaltung

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 Ch. Frank,
Frank-Laudenau@t-online.de,
Letzte Aktualisierung:
26.10.2004

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Literaturprogramm
Vorträge, Lesungen und Märchenerzähler 2004

War in den letzten Jahren schon das Vorprogramm der Reichelsheimer Märchen- und Sagentage literarisch orientiert, so ist dieser Teil 2004 den musikalischen Darbietungen vorbehalten, die bereits am 8. Oktober mit einem Harfenkonzert von Ulrich Knopp beginnen und am 27. Oktober mit der Premiere des Musicals „Fame“ fortgeführt werden.

Die literarischen Veranstaltungen beginnen dieses Jahr am Freitag, dem 29.10. um 20 Uhr mit der „Langen Nacht der Märchen“, die inzwischen einen festen Platz im Gesamtprogramm hat und sich großer Beliebtheit einer begeisterten Zuhörerschaft erfreut.
Der Abend wird eröffnet von der in Reichelsheim bereits bekannten Rotraud Saeki aus Japan. Wie in den beiden vergangenen Jahren wird sie Märchen und Sagen aus Okinawa, dem Inselreich im Pazifik, erzählen.

Der nächste Künstler, Angerer der Ältere, kommt zum ersten Mal zu den Märchentagen. Er ist Architekt, Kunstmaler und Bildhauer, Gründungsmitglied des Zentrums für phantastische Künste, hat viele Bildbände herausgegeben, Bücher illustriert, Bühnenbilder und Kostüme entworfen und Ausstellungen organisiert. So war er z. B. verantwortlich für die künstlerische Ausstattung des Films „Die unendliche Geschichte II“ nach Michael Ende und gestaltete Bühnenbild und Kostüme für das Theaterstück „Der kleine Hobbit“. Sein Buch „Ein verlorener Traum“ ist eine phantastische Erzählung, die aus verschiedenen Geschichten und Gemälden entstand und den Leser zusammen mit einem Geschwisterpaar in unterschiedliche Länder, zu Elfen, Königen, Rittern und Schurken führt.
Sein künstlerisches Werk wird im Regionalmuseum präsentiert.

Nach einer kurzen Pause, die auf vielfachen Wunsch eingeführt wurde, erfreut Ulrich Knopp die Zuhörer mit seiner wunderschönen Harfenmusik und erzählt Märchen. Ulrich Knopp hat die Märchentage auf vielfältige Weise begleitet und hat seine Zuhörer immer gefesselt und begeistert.

Die letzte Märchenerzählerin und Autorin des Abends ist Hannelore Marzi. Sie lebt in Frankfurt, hat viele Märchen veröffentlicht (z. B. in der leider nicht fortgeführten Reihe „Märchen der Welt“ vom S. Fischer Verlag),  arbeitet mit Schulen, Bibliotheken, Theatern zusammen und hält Seminare im Rahmen der Europäischen Märchengesellschaft. In diesem Jahr hat sie ein neues Buch veröffentlicht „Die Frau, die den Wesir zum Lachen brachte“
Es handelt sich dabei um orientalische Frauenmärchen, in deren Mittelpunkt Frauen aller Altersgruppen und verschiedener Herkunft stehen, die mit Klugheit, Charme und Tatkraft in einer von Männern dominierten Kultur ihren Weg gehen. In der „Langen Nacht der Märchen“ erzählt sie von Träumen und gespenstischen Begegnungen.

Der Samstagvormittag steht im Zeichen der Märchen- und Sagenforschung. Drei interessante Vorträge werden angeboten. Im ersten befasst sich der Wildweibchenpreisträger von 1997, Hans-Christian Kirsch, mit dem Motiv der Frau Holle, das in unterschiedlichen Formen in der Literatur auftaucht. Er berichtet darüber, wie die Sagen und Märchen der Frau Holle entstanden und was sie bedeuten.

Den zweiten Vortrag hält Prof. Dr. Heinrich Pleticha, der diesjährige Preisträger, zum Thema Geschichten, Sagen und Balladen. Heinrich Pleticha wird einigen Märchentagebesuchern noch von den ersten Märchentagen bekannt sein, er berichtete damals über das, was ihn schon als Kind an Märchen und Sagen faszinierte. Er hat zwei große, wunderschön ausgestattete Anthologien von Sagen und Balladen (diese zusammen mit Otfried Preußler, der ebenfalls Wildweibchenpreisträger ist) herausgegeben und verständlich und knapp kommentiert. Heinrich Pleticha ist als Kenner dieser Materie anerkannt und geschätzt auch deshalb, weil er imstande ist, verständlich und spannend darüber zu informieren und so auch junge Leute anzusprechen.

Der dritte Vortrag ist wieder ein Beitrag zur Motivforschung, noch dazu der regionalen.
Frau Dr. Jutta Failing aus Usingen referiert über Werwolf- und Vampirsagen aus Hessen.

Am Nachmittag präsentieren sich bereits bekannte Autoren von einer anderen Seite: Hannelore Marzi erzählt Märchen von großen und kleinen Tieren, die auch für Kinder geeignet sind.

Heinrich Pleticha stellt sich und sein Gesamtwerk vor, was deshalb nicht einfach erscheint, weil es sehr umfangreich und vielfältig ist. Daher sollen hier nur einige Schwerpunkte genannt werden. Hingewiesen wurde schon auf seine Herausgebertätigkeit. Außerdem ist er Autor und Mitarbeiter vieler Publikationen, auch im Schulbuchbereich, in denen es meist um geschichtliche, kulturgeschichtliche und geographische Themen geht. Er hat viele Jugendbücher geschrieben, auch Jugendsachbücher, von denen bereits in den sechziger Jahren einige zu „Bestsellern“ wurden wie seine „Geschichte aus erster Hand“ oder die „Zeitgeschichte aus erster Hand“. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Geschichte der Entdeckungen. Auf seine Werkvorstellung darf man gespannt sein.

Danach erzählt der Reichelsheimer Gemeindearchivar Ernst Hieronymus, bekannt auch durch sein „Reichelsheimer Sagen- und Geschichtenbuch“ Sagen vom Schloss Reichenberg. Auch er wird seine Zuhörer mit teils gespenstischen, teils amüsanten Erzählungen fesseln.

Den Abschluss an diesem Tag macht Rotraud Saeki mit weiteren Märchen und Sagen aus Okinawa, sozusagen als Kontrastprogramm.

Am Sonntag stimmt die Gruppe Hollerbusch mit dem Thema „Der Traum vom Fliegen“ literarisch auf das Motto der diesjährigen Märchentage ein.

Vor Beginn des verkaufsoffenen Sonntags erzählt die Wildweibchenpreisträgerin vom letzten Jahr, Sigrid Früh aus Kernen, Märchen für die ganze Familie in der Buchhandlung Ellen Schmid. Wer Sigrid Früh schon einmal gehört und ihre Bücher gelesen hat, weiß, mit wie viel Begeisterungsfähigkeit und Herzlichkeit sie ihre Zuhörer in den Bann schlägt.

Um Königinnen, Gespenster und Spuk geht es in den folgenden Programmpunkten:
Uta Franck und Peter Beuchelt erzählen „Die Königin und die Gespenster“ und Hanna Dunkel liest auch ihrem Buch „Von der Königin, die behaglich Tee zu trinken wünschte“.

Vom „Spuk im Odenwald“ und dem gleichnamigen Buch weiß Dr. Andrea Liebers aus Heidelberg zu berichten.

Alles in Allem eine Vielfalt von literarischen Beiträgen, die noch ergänzt werden durch die vielen Märchenerzähler in den Straßen und den Erzählzelten, wo in diesem Jahr auch alte Bekannte wie Ulrich Mehler oder Jens Gottschalk zu finden sind.

Bleibt zu hoffen, dass auch in diesem Jahr der Zuspruch zu diesem wichtigen Teil der Reichelsheimer Märchen- und Sagentage, der seinen hohen Anspruch trotz der überall notwendigen Sparmaßnahmen gehalten hat, so groß sein wird wie in der Vergangenheit.

Ellen Schmid

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Informationen  bei Jochen Rietdorf, Gmd. Reichelsheim, Bismarckstraße 43,
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