Die Sprache der Bilder Mit Sabine Friedrichson bekommt erstmals eine Illustratorin den Wildweibchen-Preis der Gemeinde Reichelsheim
Sabine Friedrichson ist Trägerin des Wildweibchen-Preises 2007. Diese Entscheidung einer unabhängigen Jury wurde beim Sponsorenabend am Donnerstag bekannt gegeben. Die Auszeichnung selbst wird ihr bei den Reichelsheimer Märchen- und Sagentagen Ende Oktober übergeben.
Sabine Friedrichson wurde 1948 geboren und studierte von 1965 bis 1970 an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg in der Illustrationsklasse von Professor Wilhelm M. Busch. Im letzten Studienjahr hatte sie schon erste Aufträge, lieferte kleine Zeichnungen für Magazine und Zeitschriftenverlage. Auf der Frankfurter Buchmesse traf sie 1971 Hans-Joachim Gelberg, dem sie ihre Skizzenmappe zeigte. Gelberg war gerade dabei, den Verlag Beltz und Gelberg zu gründen und beauftragte die junge Zeichnerin damit, für sein erstes Programm „Märchen aus Irland“ die Illustrationen zu fertigen. Diese Zusammenarbeit besteht noch heute, auch wenn Sabine Friedrichson inzwischen zusätzlich für andere Verlage tätig ist.
Dass sie in Reichelsheim den Wildweibchen-Preis für ihre Andersen-Illustrationen erhalten wird, freut sie sehr. Vor allem deshalb, weil dadurch im Zuge der Märchen- und Sagentage erstmals auch auf die Bedeutung von Bildern in einem Buch aufmerksam gemacht wird. Bei einem Werkstattgespräch am Märchentage-Samstag zum Thema „Wie kommen Märchen und Bilder zusammen“ wird sie zusammen mit Verleger Hans-Joachim Gelberg aus der Schule plaudern.
Sabine Friedrichson hat für ihre Illustrationen zahlreiche Auszeichnungen erhalten, beispielsweise 1979 den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis für „Fundevogel und andere Lieblings- märchen“. Die Illustrationen in dem Buch „Mutter Holunder“ von Hans Christian Andersen brachten ihr 1983 die Plakette der Biennale der Illustrationen in Bratislava und den Premio Grafico „Fiera di Bologna“ der Kinderbuchmesse in Bologna ein. Wunderschön sind auch ihre Zeichnungen in dem 2006 erschienen Buch „Groß ist die Welt“ von Josef Guggenmos.