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29. - 31. Oktober 2004

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16. Okt. 2004

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REICHELSHEIMER MÄRCHEN - UND SAGENTAGE
Vorträge, Lesungen und Märchenerzähler 2004
 

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Die literarischen Veranstaltungen beginnen dieses Jahr am Freitag, dem 29.10. um 20 Uhr mit der „Langen Nacht der Märchen“, die inzwischen einen festen Platz im Gesamt- Programm einnimmt und sich großer Beliebtheit einer begeisterten Zuhörerschaft erfreut. Der Abend wird eröffnet von der in Reichelsheim bereits bekannten Rotraud Saeki aus Japan. Wie in den beiden vergangenen Jahren wird sie Märchen und Sagen aus Okinawa, dem Inselreich im Pazifik, erzählen.

Der nächste Künstler, Angerer der Ältere, kommt zum ersten Mal zu den Märchentagen. Er ist Architekt, Kunstmaler und Bildhauer, Gründungsmitglied des Zentrums für phantastische Künste, hat viele Bildbände herausgegeben, Bücher illustriert, Bühnenbilder und Kostüme entworfen und Ausstellungen organisiert. Sein Buch „Ein verlorener Traum“ ist eine phantastische Erzählung, die aus verschiedenen Geschichten und Gemälden entstand und den Leser zusammen mit einem Geschwisterpaar in unterschiedliche Länder, zu Elfen, Königen, Rittern und Schurken führt.

Das künstlerisches Werk Angerers wird im Regionalmuseum präsentiert. Nach einer kurzen Pause, die auf vielfachen Wunsch eingeführt wurde, erfreut Ulrich Knopp die Zuhörer mit seiner wunderschönen Harfenmusik und erzählt Märchen. Ulrich Knopp hat die Märchentage auf vielfältige Weise begleitet und hat seine Zuhörer immer gefesselt und begeistert. Die letzte Märchenerzählerin und Autorin des Abends ist Hannelore Marzi. Sie lebt in Frankfurt, hat viele Märchen veröffentlicht wie zuletzt "Die Frau, die den Wesir zum Lachen brachte". In der „Langen Nacht der Märchen“ erzählt sie von schicksalhaften Träumen und gespenstischen Begegnungen.

Der Samstagvormittag steht im Zeichen der Märchen- und Sagenforschung. Drei interessante Vorträge werden angeboten. Im ersten befasst sich der Wildweibchenpreisträger von 1997 mit dem Motiv der Frau Holle, das in unterschiedlichen Formen in der Literatur auftaucht. Er berichtet darüber, wie die Sagen und Märchen der Frau Holle entstanden und was sie bedeuten. Den zweiten Vortrag hält Prof. Dr. Heinrich Pleticha, der diesjährige Preisträger, zum Thema Geschichten, Sagen und Balladen. Heinrich Pleticha wird einigen Märchentagebesuchern noch von den ersten Märchentagen bekannt sein, er berichtete damals über das, was ihn schon als Kind an Märchen und Sagen faszinierte. Er hat zwei große, wunderschön ausgestattete Anthologien von Sagen und Balladen (diese zusammen mit Otfried Preußler, der ebenfalls Wildweibchenpreisträger ist) herausgegeben und verständlich und knapp kommentiert. Der dritte Vortrag ist wieder ein Beitrag zur Motivforschung, noch dazu der regionalen. Frau Dr. Jutta Failing aus Usingen referiert über Werwolf- und Vampirsagen aus Hessen.

Am Nachmittag präsentieren sich bereits bekannte Autoren von einer anderen Seite: Hannelore Marzi erzählt Märchen von großen und kleinen Tieren, die auch für Kinder geeignet sind. Heinrich Pleticha stellt sich und sein Gesamtwerk vor, was deshalb nicht einfach erscheint, weil es sehr umfangreich und vielfältig ist. Daher sollen hier nur einige Schwerpunkte genannt werden. Hingewiesen wurde schon auf seine Herausgebertätigkeit. Außerdem ist er Autor und Mitarbeiter vieler Publikationen, auch im Schulbuchbereich, in denen es meist um geschichtliche, kulturgeschichtliche und geographische Themen geht. Er hat viele Jugendbücher geschrieben, auch Jugendsachbücher, von denen bereits in den sechziger Jahren einige zu „Bestsellern“ wurden wie seine „Geschichte aus erster Hand“ oder die „Zeitgeschichte aus erster Hand“. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Geschichte der Entdeckungen. Auf seine Werkvorstellung darf man gespannt sein. Danach erzählt der Reichelsheimer Gemeindearchivar Ernst Hieronymus, bekannt auch durch sein „Reichelsheimer Sagen- und Geschichtenbuch“ Sagen vom Schloss Reichenberg. Auch er wird seine Zuhörer mit teils gespenstischen, teils amüsanten Erzählungen fesseln. Den Abschluss an diesem Tag übernimmt Rotraud Saeki mit weiteren Märchen und Sagen aus Okinawa, gleichsam als Kontrastprogramm.

Am Sonntag stimmt die Gruppe Hollerbusch mit dem Thema „Der Traum vom Fliegen“ literarisch auf das Motto der diesjährigen Märchentage ein. Vor Beginn des verkaufsoffenen Sonntags erzählt die Wildweibchenpreisträgerin vom letzten Jahr, Sigrid Früh aus Kernen, Märchen für die ganze Familie in der Buchhandlung Ellen Schmid. Wer Sigrid Früh schon einmal gehört und ihre Bücher gelesen hat, weiß, mit wie viel Begeisterungsfähigkeit und Herzlichkeit sie ihre Zuhörer in den Bann schlägt. Um Königinnen, Gespenster und Spuk geht es in den folgenden Programmpunkten: Uta Franck und Peter Beuchelt erzählen „Die Königin und die Gespenster“ und Hanna Dunkel liest auch ihrem Buch „Von der Königin, die behaglich Tee zu trinken wünschte“. Vom „Spuk im Odenwald“ und dem gleichnamigen Buch weiß Dr. Andrea Liebers aus Heidelberg zu berichten. Alles in Allem eine Vielfalt von literarischen Beiträgen, die noch ergänzt werden durch die vielen Märchenerzähler in den Straßen und den Erzählzelten, wo in diesem Jahr auch alte Bekannte wie Ulrich Mehler oder Jens Gottschalk zu finden sind.

Bleibt zu hoffen, dass auch in diesem Jahr der Zuspruch zu diesem wichtigen Teil der Reichelsheimer Märchen- und Sagentage, der seinen hohen Anspruch trotz der überall notwendigen Sparmaßnahmen gehalten hat, so groß sein wird wie in der Vergangenheit.

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Informationen  bei Jochen Rietdorf, Gmd. Reichelsheim, Bismarckstraße 43,
64385 Reichelsheim,
maerchentage@reichelsheim.de, Telefon 06164 / 508-38