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Im Jahr 2001 erschien das Jugendbuch „Otto der kleine Pirat“, für das dem Autor Erhard Dietl am vergangenen Wochenende von der gestrengen Jury der Reichelsheimer Märchen- und Sagentage der Wildweibchen-Jugendbuchpreis verliehen wurde. Im Jubiläumsjahr der Festspiele im Odenwald, die am Wochenende ihre zehnte Auflage erlebten, firmierte der Regierungspräsident Rhein-Main und Südhessen, Gerold Dieke, als Schirmherr. Der Odenwälder Landrat Horst Schnur hielt eine launige Laudatio auf den Preisträger, der augenscheinlich völlig überrumpelt worden war von der unerwartet festlichen Preisverleihung. Auf seine im Programm angekündigte achtminütige Rede nach Erhalt des begehrten Jugendbuchpreises jedenfalls war der Preisträger nicht vorbereitet und dankte mit einer Stegreifrede.
 Dietls Geschichten seien komisch, satirisch, aber immer voller Wärme, sagte Horst Schnur bei der Vorstellung des diesjährigen Preisträgers, der seine Texte nicht nur schreibt, sondern auch illustriert. Ein Multitalent sei Dietl, der nebenbei noch Liedertexte und Gedichte verfasst und Lieder komponiert. Die Ausbildung zum Graphiker habe er an der Akademie in München erhalten, sein Kunststudium schloss er mit einem Diplom ab. Zeitschriften wie STERN und ZEITmagazin drucken seine Cartoons und Zeichnungen, an Kinderzeitschriften wie „Sesamstraße“ und „Spielen und Lernen“ arbeitet Dietl mit. Der Wildweibchenpreis ist nicht seine erste Auszeichnung, den Kinderbuchpreis des Kultusministers in Nordrhein-Westfalen und den österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis hat er bereits erhalten. Sein Werk umfasst mehr als hundert Kinderbücher. Schnur ließ es sich nicht nehmen, gereimte Texte von Dietl vorzutragen und zur Erheiterung des Publikums beizutragen.
Und dennoch, so sagte Dietl in seiner unvorbereiteten Dankesrede, liege zunächst immer ein leeres Blatt vor ihm, das er sinnvoll zu füllen trachte mit Texten, die nicht nur ihm, seinen Lektoren und Verlegern, sondern vor allem auch dem Publikum zusagen sollten. Dies scheint ihm in den vorliegenden Fällen gelungen zu sein, denn die aus Experten verschiedener Fachrichtungen bestehende Jury der Gemeinde Reichelsheim erkannte ihm den diesjährigen Jugendbuchpreis zu.  Gestiftet von der Sparkasse Odenwald in Kooperation mit der Hessischen Sparkassen-Stiftung, besteht der Preis in einer kleinen Statue aus Mammut-Elfenbein und Stahl und einem Geldpreis, die Gemeinde Reichelsheim verleiht die aufwändig gestaltete Ehrenurkunde. Im Beisein von sechs ehemaligen Preisträgern, die zu diesem besonderen Jubiläum erschienen waren und sich auch aktiv am Programm der drei Tage beteiligten, nahm Erhard Dietl sichtlich gerührt die Preise in Empfang.
 Sparkassen-Direktor Karlheinz Ihrig, Bürgermeister Gerd Lode und Regierungspräsident Gerold Dieke überreichen Statue und Ehrenpreis an den diesjährigen Wildweibchenpreisträger Erhard Dietl (v.l.n.r.)
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